Alkoholismus enträtseln: Der komplexe Tanz zwischen Gewohnheit und zielgerichtetem Verhalten
Verlust und Wiedererlangung der Kontrolle bei Suchterkrankungen
Hauptrisikofaktoren für Mortalität und Morbidität weltweit sind Alkohol- und Tabakkonsum. Während das Wissen über individuelle Faktoren, welche die Einleitung und Aufrechterhaltung des Substanzkonsums fördern, zunimmt, fehlt es immer noch an fundiertem Wissen über modulierende Faktoren und Mechanismen, die zum Verlust und zur Wiedererlangung der Kontrolle über den Drogenkonsum beitragen. Ein besseres Verständnis dieser Faktoren und Mechanismen wird entscheidend sein, um die Behandlung von Störungen des Substanzgebrauchs (SUDs) zu verbessern.Das Ziel unseres Forschungskonsortiums im TRR265 ist es, die Trajektorien des Verlusts und der Wiedererlangung der Kontrolle über den Drogenkonsum zu identifizieren, die zugrundeliegenden neurobiologischen und Lernmechanismen zu untersuchen und mechanismus-basierte Therapien zu entwickeln. Diese Ziele sollen durch 3 Ansätze erreicht werden: (I) Die Nutzung innovativer Mobile-Health-Tools um im Verlauf den Einfluss von Triggern, (II) in eng vernetzen Studien am Menschen und im Tiermodell sollen die entscheidenden Mechanismen identifiziert und mathematisch modelliert werden und (III) darauf aufbauend sollen Interventionen entwickelt werden, die spezifisch auf diese Mechanismen zielen, um die Wiedergewinnung der Kontrolle über den Drogenkonsum zu unterstützen.
TRAJEKTOREN
Longitudinaler Verlauf des Verlustes und der Wiedererlangung von Kontrolle bei Alkohol- und Drogenkonsum
MECHANISMEN
Mechanismen (z.B. Habituierung) des Verlustes und der Wiedererlangung von Kontrolle bei Drogenkonsum auf verschiedenen Systemebenen (Verhalten, neuronal, molekular)
INTERVENTIONEN
Mechanismusbasierte Interventionen, wie z.B. Erhöhung kognitiver Kontrolle durch körperliche Aktivität oder Neurofeedback
Projektvorstand
Andreas Heinz
Prof. Dr. med. Dr. phil. Andreas Heinz
Sprecher TRR 265, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité - Universitätsmedizin Berlin
Falk Kiefer
Stellvertretender Sprecher TRR 265, ärztlicher Direktor Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, ZI Mannheim
Michael Smolka
Stellvertretender Sprecher TRR 265, Leiter des Forschungsbereichs Systemische Neurowissenschaften, TU Dresden
Heike Tost
Prof. Dr. med. Dr. phil. Heike Tost
Stellvertretende Sprecherin TRR 265, Dipl.-Psych., Ärztin, Leiterin AG Systemische Neurowissenschaften in der Psychiatrie (SNiP), ZI Mannheim
Rainer Spanagel
Sprecher TRR265, 2. Förderperiode. Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Psychopharmakologie, ZI Mannheim
Steering committee
Spokesperson: Prof. Dr. rer. nat. Rainer Spanagel
Deputy Spokesperson: Prof. Dr. med. Dr. phil. Heike Tost
Deputy Spokesperson: Prof. Dr. med. Dr. phil. Andreas Heinz
Deputy Spokesperson: Prof. Dr. med. Michael Smolka
Young Scientist Representative: Prof. Dr. med. Shuyan Liu
Other members: Prof. Dr. rer. nat. Tanja Endrass
Other members: Prof. Dr. rer. nat. Christian Beste
Other members: Prof. Dr. med. Falk Kiefer
Other members: Prof. Dr. med. Dr. phil. Michael Rapp
Figure The losing and regaining control over drug intake (ReCoDe) TRR 265 framework is divided into three research domains. Research Domain A relates to trajectories of alcohol and drug use; Research Domain B relates to mechanisms (e.g. cue reactivity) on different system levels (behavioral, neural, and molecular); and research Domain C focuses on the modification of mechanisms (e.g., by increasing cognitive control via physical activity or neurofeedback).